Sonntag, 7. August 2016

Wie aus Oliver Mio wurde...

Egal wie viel Mühe man sich gibt, es kann immer etwas schief laufen.

Im März 2016 kam Oliver zu seiner neuen Familie nach Deutschland. Alles schien gut zu laufen, bis ein Foto auf Facebook von Oliver Claudia, Klaus und uns alarmierte. Oliver, heute acht Monate alt, sah erschreckend dünn und erschöpft aus. Klaus nahm umgehend Kontakt zu der Familie auf, fragte nach aber er bekam als Reaktion nur Unverständnis. Der Hund sei in Ordnung, er könne einfach nicht Fett absorbieren und auf Rat des Tierarztes bekam er „spezielle“ Nahrung. So etwas hatten wir noch nie gehört.


Am 16. Juli wurde Oliver rechtmäßig aus dem Haushalt der Familie geholt und zu einem Tierarzt gebracht. Einziger Kommentar „Das war nur eine Frage der Zeit, bis Oliver gestorben wäre“. Unterernährt und Dehydratation (Flüssigkeitsmangel) sind nur zwei Diagnosen, die neben einem ausführlichen Gutachten erstellt worden sind.


Nach seiner Rückkehr zu Claudia und Klaus wurde Oliver auf eine spezielle Diät gesetzt und Oliver nahm innerhalb weniger Wochen 7 kg (13 kg auf 20 kg) zu und begann, langsam wieder Spaß am Leben zu haben. Er hat sich noch nicht vollkommen erholt, aber er ist auf dem richtigen Weg und zum Glück hat er keine bleibenden Schäden erlitten.


Claudia beschloss, dass Oliver einen neuen Namen bekommen sollte. Sein neuer Start sollte mit einem liebevollen Namen beginnen und so wurde aus Oliver MIO (liebevoll auf Kroatisch). Ein starker Name, der zu ihm passt.

Mio’s detaillierte Geschichte kann auf der Webseite von Claudia und Klaus nachgelesen werden:

Wie aus Oliver Mio wurde Teil 1: http://www.wuestenwolf.de/?p=11841
Wie aus Oliver Mio wurde Teil 2: http://www.wuestenwolf.de/?p=11923

Wie konnte so etwas passieren ?!? Es mögen einige Menschen nun denken, es wäre die Schuld von Claudia und Klaus, die eine ihrer wichtigsten Regel beiseite geschoben hatten Hunde nicht in Familien zu geben, deren Kinder unter drei Jahren sind? Nein, mit Sicherheit nicht. Oder war es die Schuld der Mutter des Mannes der jungen Familie, Marion, die davon überzeugt war, dass Oliver es gut haben wird in der Familie ihres Sohnes und ihre volle Unterstützung bei der Eingliederung und Pflege in die Familie zugesagt hatte? Nein, die Schuld liegt einzig alleine an der jungen Familie selbst, die den Zustand von Oliver ignorierten, verharmlosten und jegliche Hilfestellung verweigert haben.

Leider ist Tierschutz keine exakte Wissenschaft, und wenn, würde auch eine auf empirischen Wissen aufgebaute Wissenschaft, Fehleinschätzungen unterliegen wie auch im Tierschutz. Man kann Menschen nicht immer hinter die Stirn schauen, was in ihnen vorgeht, wie sie sich verhalten, wie sie sich Tieren gegenüber verhalten.

Wir danken Marion sehr für ihr mutiges und entschlossenes Handeln und Claudia und Klaus im Namen von ACT alles was nötig war, für MIO durchzusetzen.

Und MIO? Für MIO wollen wir die beste Familie, damit er nie wieder so leiden muss und dort ein glückliches, langes Leben hat.